27.08.2015 - THE KNUT
Vielleicht habe ich gestern Abend noch etwas zu dick aufgetragen in Bezug auf den Mt. Washburn und seinen Grizzlyfähigkeiten. OK, es gibt dort oben welche. Das ist definitiv unbestritten. Allerdings sind die Wege auf den Berg hinauf derartig stark begangen, dass kein Grizzly der Welt sich dort sehen lassen wird. Da ich diese Zeilen jetzt schreibe wisst ihr auch dieses Abenteuer ist gut ausgegangen. Wobei das eigentliche Abenteuer heute war gar nicht die Besteigung des Mt. Washburn, sondern die Übequerung des Beartooth Passes, aber dazu später mehr.
Zunächst fuhren wir zum dritten und letzten Male in den Park ein. Diese Mal vom Nordeingang aus. Erstes Ziel des heutigen Tages war Mammoth Hot Springs. Ich kann mich daran erinnern irgendwann einmal gelesen zu haben, der Besuch würde sich nicht mehr lohnen. Durch diverse Erdbeben sind weite Teile des Hanges wasserlos, was bedeuet die Farben sind verschwunden. Die folgenden Bilder jedoch zeigen aus meiner Sicht definitiv, der Besuch ist ein Muss und sollte zu jedem Yellowstone Aufenthalt dazugehören.
Ihr merkt schon die Kamera hat sich, aufgrund der Eindrücke heute Morgen, etwas verselbstständigt. Dabei haben wir nur eine kurze Runde um die oberen Terrassen gedreht. Unser eigentliches Ziel war ja der Mt. Washburn. Auch wenn meine gestrigen Abschlußsätze meiner Frau im Gedächtnis geblieben sind bzw. sie die Nacht über in ihren Träumen beschäftigt haben, gab es kein zurück. Zunächst aber noch folgendes schöne Bild. Es wurde aufgenommen in Mammoth Hot Springs. Was uns dazu spontan einfiel war die Sparkassenwerbung von früher:
Mein Haus - mein Auto - mein Hirsch
Jetzt aber zum Berg. Der Mt. Washburn ist 3122 m hoch und liegt am Rande der Yellowstone Caldera. Von oben hat man einen 360 Grad Ausblick über den Yellowstone. Wohl auch deshalb ist er der beliebteste Hike im Park. Es gibt mehrere Wege hinauf. Einer startet am Dunraven Pass und einer an der Chittenden Road, wobei ersterer 3.2 Meilen one-way lang ist und zweiterer 2.6 Meilen one-way.
Dies wären die statistischen Daten, jetzt aber zum eigentlichen Hike.
Am Trailhead Chittenden Road angekommen haben wir unsere Wanderschuhe angezogen, den Rucksack gepackt und.....Nein, sind nicht los gelaufen. Wir haben erst einmal den jungen Mann durchgelassen.
Anschließend liefen wir im Pulk los. Mit uns hatten noch ein Ehepaar aus New York State und eine Familie aus Oregon gewartet. Die ersten 15 Minuten des Aufstieges wurden Familiengeschichten und Urlaubsgeschichten ausgetauscht. Dann mussten wir uns von unseren Ratschkollegen verabschieden, wir waren einfach etwas schneller unterwegs. Der Weg nach oben ist nicht gerade spannend zu nennen. Auch Fahrräder können hier herauffahren. Je weiter man allerdings nach oben steigt umso interessanter wurden die Ausblicke.
Am Wegesrand gab es auch Wildlife zu sehen und Nein, Bären waren nicht dabei.
Diese Bighorn-Schafe störten sich nicht im geringsten daran wieviele Menschen in nächster Nähe an ihnen vorbeiliefen.
Oben am Mt. Washburn steht ein Gebäude das als Beobachtungsposten für Waldbrände dient. Von hier aus kann man nahezu den kompletten Park einsehen.
Auf dem Bild kann man den Grand Canyon of the Yellowstone, den Yellowstone-Lake sowie das Hayden-Valley erkennen.
Der Beweis wir waren oben, hätte es einen solchen Beweis gebraucht. Auf dem Rückweg haben wir dann wieder einmal festgestellt wie schnell sich das Wetter in den Bergen ändern kann. Auf den Bildern oben kann man noch überhaupt keine Regenwolken bzw. Gewitterwolken ausmachen. Kurz bevor wir am Trailhead zurück waren sah es dann schon so aus.
Tja und kaum waren wir wieder im Auto hat der Himmel seine Toren geöffnet und die Waldbrandgefahr von High in Moderate umgewandelt. Eigentlich wollten wir noch einen Picknickplatz suchen, aber bei dem Wetter definitiv eine schlechte Idee. Also machten wir uns auf den Weg über Silver Gate / Cooke City den Park wieder zu verlassen. Verabschiedet wurden wir von Mr. Büffel höchstpersönlich.
Über den Beartooth Pass ging es jetzt in Richtung Nordosten weiter. Das Gewitter schien uns dabei zu verfolgen und auf dem Weg hinauf zum Pass passierte folgendes...
Das Gewitter war direkt über uns. Auf der Straße lagen ungefähr 5 cm hoch die Hagelkörner. Selten habe ich Blitzeinschläge so nah miterlebt. Die Fahrt über den Pass wurde zum Abenteuer, dass mit folgender Episode endete...
Sohn Bär sprang kurz vor uns über die Strasse und kletterte den Hang hinauf. Mutter Bär lag bereits oben unter einem Busch und sah dem Treiben des Kleinen zu. Was für ein Verstand von der Mutter den Kleinen alleine auf der Strasse spielen zu lassen. Müsste da nicht einmal Vater Bär ein Machtwort sprechen?
Hey, wir haben einen Bären gesehen und wie immer sind die Bilder einfach nicht gut geworden. Ist aber auch schwierig aus dem fahrenden Auto heraus.
Die Nacht verbringen wir in Laurel. Man könnte jetzt fragen, warum? Na, weil wir es können.
Eine letzte Frage bleibt offen, warum heißt der Tag "THE KNUT"? Na weil der Kleine so knuddelig wie Knut war. Wie er versuchte den Hang hinauf zu klettern und erst nicht hinauf kam. Er musste den Allrad einschalten und dann ging es.