05.09.2015 - THE LABOUR
Der Tag heute hätte natürlich auch THE ZUWACHS heißen können (Idee von Minnesota vom USA-Stammtisch). Fand ich speziell eine tolle Idee. Wie ihr gestern lesen konntet, haben wir unseren ältesten Sohn vom Flughafen in Denver abgeholt und sind dann noch nach Frisco gefahren. Heute Morgen ging es dann recht früh aus den Federn. Erstens hatte unser Sohn Jetlag in den Knochen und war seit 1/2 4 in der Badewanne gelegen um uns nicht zu wecken und zweitens ist Labour Day Weekend. Wir wollten so schnell wie möglich wieder auf die Interstate 70 und in Richtung Westen düsen.
In Eagle gabs dann erst einmal ein richtiges Frühstück im 50´s Diner. Danach gings weiter in Richtung Colorado National Monument und dann an unser Endziel Moab. Ihr habt richtig gehört. MOAB!!! Am Labour Day Weekend!!!
Tja, irgendwo muss man ja an diesem amerikanischen Feiertag sein. Kurze Erklärung hierzu: Der Labour Day findet jedes Jahr am ersten Montag im September statt. Immer an einem Montag, was ziemlich praktisch ist denn man kann das Wochenende verlängern. Dies führt dazu, dass viele Amerikaner dieses Wochenende nutzen um noch einmal in Richtung Natur zu starten. Deshalb ist alles was nur irgendwie an Nationalpark oder ähnliches erinnert an diesem Wochenende und v.a. am Montag selber heillos überfüllt. Da es in Moab schon an jedem normalen Wochenende recht voll wird, kann man sich es ja denken was hier passieren wird.
Allerdings haben wir heute im Arches N.P. und in Moab nicht direkt einen Unterschied zu unserem HIKE422 Aufenthalt hier am 11. April machen können. Wenn es voll ist, ist es halt voll. Mehr wie voll geht ja nicht. Zimmer wird man an diesem Wochenende in ganz Moab keines mehr finden. Aber das war auch im April nicht viel anders. Deswegen ist es also gar nicht so schlimm am Labour Day Weekend hier zu sein und schließlich ist die Natur rund um Moab groß genug um es trotzdem genießen zu können.
Jetzt aber zu den ersten Bildern vom Colorado National Monument...
Wenn ihr schon einmal im Colorado National Monument wart, dann wißt ihr was es hier zu sehen gibt und wenn ihr noch nicht hier wart, dann könnten euch die Bilder vielleicht Appetit gemacht haben. Wenn man also sowieso auf der I70 an Grand Junction vorbeidüst, kann man hier ruhig vorbei schauen und etwas Abwechslung in die Fahrt bringen. Ein wirkliches Muss ist der Park sicher nicht, v.a. wenn man auf dem Weg nach Moab ist. Aber die I70 bis nach Moab zieht sich und als Unterbrechung der Fahrt ist das Monument eine dankbare Abwechslung.
Was hier recht interessant sein könnte ist ein Film über die Entstehungsgeschichte des Parks und der Steinformationen hier. Auch in diesem Film wird wieder auf über 300 Millionen Jahre zurückgeblickt. 300 Millionen Jahre in denen das Monument stetigen Wechseln ausgesetzt war. Einmal war es überflutet von einem Meer, dann war es wieder Wüste um anschließend wieder von Wasser überflutet zu werden. Dann trugen Wind und Wetter wieder ganze Berge ab, um im nächsten Augenblick, erdzeitlich gesehen, wieder unter einem Meer zu verschwinden. Erst seit ca. 10.000 Jahren hat die Gegend hier das Aussehen und die Wettersituation wie wir sie heute hier vorfinden. Und auch dieses Aussehen wird erdzeitlich gesehen nur von kurzer Dauer sein und wieder wird es Wandel geben. Dagegen wird niemand auf der Welt etwas unternehmen können. So ist sie die Erde. Sie läßt sich nur ungern von uns Menschen etwas verordnen oder geschweige denn befehlen.
Jetzt aber auf nach Moab. Die Einfahrt von Norden in die Stadt oder wie bei uns in den Arches Nationalpark ist wie ein nach Hause kommen. Endlich wieder rote Steine. Hier fühlen wir uns wohl, hier wollen und können wir sein. Obwohl es erst knapp 5 Monate her ist als wir das letzte Mal hier waren, bin ich froh dass es Moab wieder in die Planung geschafft hat. Ich liebe die Gegend hier. Erste Fotos gab es heute auch schon....natürlich.....
Wir ihr erkennen könntet, waren wir heute Nachmittag wieder beim Delicate Arch oben. Es musste einfach sein. Diese Wanderung ist etwas, was man im Falle unseres Sohnes auch mit Jetlag im Kopf schaffen kann. Ein tolle Wanderung! Der Parkplatz am Trailhead ist mittlerweile auch um ca. 120% vergrößert worden, was dazu führte kein Parkplatzproblem bekommen zu haben. Diese Investition in den Park hat sich wirklich gelohnt. Natürlich war auf dem Weg nach oben und unten einiges los. Der Delicate Arch ist so etwas wie ein absolutes Muss-Ziel. Jeder will rauf, auch wenn der ein oder andere die Fitness dafür nicht besitzt. Heute waren wir gefühlt unglaublich schnell oben. Nach nur wenig mehr wie 35 Minuten standen wir vor dem spektakulärsten Arch der Jetztzeit. Warum wir heute so schnell waren, ließ sich gar nicht richtig erklären. Wir setzten uns oben in den Schatten gegenüber des imposanten Naturwerkes und betrieben people watching. Das war vielleicht entspannend.
Der Tag ist zu Ende und nach einiges an Fahrtagen werden wir jetzt erst einmal wieder zur Ruhe kommen. Ich freue mich jetzt erst einmal auf die nächsten Tage. Zum Abschluß des heutigen Tages noch ein kurzer Witz von Jürgen von der Lippe:
Kommt eine ältere Frau zum Arzt. Herr Doktor ich habe so Blähungen, ich habe mich hier schon 5x erleichtert. Aber irgendetwas stimmt nicht, meine Blähungen riechen nicht und man kann sie auch nicht hören. Soso, sagt der Doktor und verschreibt ihr eine Tablette. Ein paar Tage später kommt sie wieder zum Arzt. Herr Doktor was haben sie nur gemacht, meine Blähungen sind nicht besser geworden, hören kann man immer noch nichts, aber jetzt stinken sie unglaublich. Der Doktor nickt kurz und meint: "So ihre Nase haben wir jetzt im Griff, jetzt müssen wir uns um ihr Gehör kümmern".